Werratalschule sensibilisiert für sicheres Verhalten im Straßenverkehr
Die Werratalschule hat kürzlich allen Abschlussklassen einen groß angelegten Verkehrssicherheitstag geboten. Ziel war es, die künftigen Auto- und Motorradfahrer für Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren – besonders für die Folgen von überhöhter Geschwindigkeit, Alkohol oder Ablenkung durch das Handy.
Rund 130 Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen der Haupt- und Realschule sowie der gymnasialen Oberstufe nahmen in neun Gruppen an einem interaktiven Parcours teil. Besonders eindrucksvoll waren die Stationen des „Bunds gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ (B.A.D.S.): Am Pkw-Fahrsimulator spürten die Jugendlichen hautnah, wie stark sich die Reaktionsfähigkeit unter Alkoholeinfluss verändert. Mit den „Rauschbrillen“ wurde das Balancieren oder Ballfangen plötzlich zur echten Herausforderung – und zeigte eindringlich, wie gefährlich schon kleine Mengen Alkohol am Steuer sein können. Auch Kampfsportexperte Michael Möller machte mit seiner Reaktionswand deutlich, wie sehr Alkohol Wahrnehmung und Reaktionszeit trübt.
Ein Team der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg unter Leitung von Reinhold Bleß brachte mit Motorrad- und Fahrradsimulatoren, einem Gefahrenerkennungsprogramm, einem Sehtest und einem Überschlagsimulator echtes Praxisgefühl in die Schule. Besonders beeindruckend war die Erfahrung, in einem auf dem Dach liegenden Auto zu sitzen und zu lernen, wie man sich behutsam befreit, ohne weitere Verletzungen zu riskieren.
Gänsehaut gab es auch an der Station der Feuerwehr Heringen: Unter Leitung von Wehrführer Felix Hohmeister demonstrierten die Einsatzkräfte mit Spreiz- und Schneidewerkzeugen, wie bei einem echten Unfall Menschen aus einem Fahrzeug gerettet werden – live und lautstark an einem Autowrack.
Parallel zum Stationenrundgang nahmen die Klassen 9H und10R an einem Seminar von Christina Heimeroth (Suchtberatungsstelle der Diakonie Bad Hersfeld) teil. Die Jugendlichen erarbeiteten auf abwechslungsreiche Weise die Folgen von Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. Die Oberstufeneingangsklassen Ea und Eb besuchten das Seminar „Unfall und seine Folgen“ von Petra Weppler. Beide Seminare stammen aus dem Programm „Jung-Sicher-Startklar“ und wurden von der Deutschen Verkehrswacht entwickelt und gefördert.
Am Ende des Tages kehrte in der Aula spürbare Nachdenklichkeit ein. Zunächst war es Meik Dickmann, Polizeihauptkommissar und Präventionsbeauftragter für Jugendliche der Polizeidirektion Bad Hersfeld, der anschaulich regionale und nationale Unfallzahlen, Unfallursachen und jugendspezifische Risiken – auch im Kontext der Cannabis-Legalisierung und der Unvereinbarkeit von Kiffen und Fahren erläuterte. Darauf aufbauend schilderte DRK-Ausbildungsleiter Claus Böttner einen realen Unfall mit Todesfolge. Ihm schloss sich Pfarrerin und Notfallseelsorgerin Melanie Hetzer an, die mit ihren Erzählungen von Einsätzen an Unfallorten viele Zuhörende tief berührte.
Dank der engagierten Organisation von Herrn Sieber wurde der Aktionstag zu einem Erlebnis, das lange nachwirkt und alle Beteiligten darin bestärkte, dass solche Erfahrungen im Gedächtnis bleiben – und uns der „Vision Zero“, dem Ziel von null Verkehrstoten, ein Stück näherbringen.















